Donnerstag, 13. September 2007

Ein Auszug aus der Vereinsgeschichte

Karl Schädler geboren 1884, Sohn des Ignaz Schädler und deshalb "Nazikarle" genannt, mähte im Jahre 1908 im Gewann Wölfisbühl auf Grundstück Lgb.Nr.1040 an einem herrlichen Sonnentage, Weizen. Es wahr eine Freude, mit welchem Schwung er seine Sense hin und her bewegte. Plötzlich war ein Rauschen im Getreidefeld zu bemerken. Ein "Rehbock" rannte in vollem Lauf auf den Nazikarle zu und nahm ihn aufs Gehörn. In der Manier eines Dragoners, bei denen er wenige Jahre zuvor gedient hatte. Schwang er sich geistesgegenwärtig und unerschrocken auf den Bock. Trotz der wilden Bocksprünge und der Ungewißheit über das Ende des Abenteuers, behielt er die Oberhand und ritt den Bock, bis Ihn die Beine nicht mehr trugen.
Diese Begebenheit war Grund genug, daß der "Rehbock" zu einem beliebtem Fasnachtsthema wurde. Als der Narrenverein 1949 in Narrenzunft umgetauft wurde, suchte man nach einer geeigneten Narrenfigur. Die Wahl fiel auf den "Rehbock". Auf Initiative des damaligem Zunftmeisters Karl Witz wurden 1950 Vorbereitungen zur Fertigstellung eines Rehbockkostüms getroffen. Bildhauermeister Tränkle aus Elzach im Schwarzwald wurde beauftragt, eine Maske zu fertigen. Die Maske ist dem natürlichem Rehkopf nachgebildet und aus Holz geschnitzt. Das "Häs" ist aus braunen Plätzchen gefertigt. Haube, Kragen und Spiegel sind grau.
Als weitere Maskengestalt gibt es in Volkertshausen seit 1954 auch noch das "Bachenholz-Wieb" mit den gutmütigen , etwas herben Gesichtszügen einer harmlosen Alten, in Erinnerung an eine Alte Frau, die einst im "Bachenholz" , einem Waldstück bei Volkertshausen, lebte, sich vom Sammeln von Lesholz sowie Kräutern und Waldfrüchten ernährte und mit der die Erwachsenen ihre unartigen Kinder gern Angst einzujagen versuchten.
Zum 50 jährigem Jubiläum lud der damalige Zunftmeister Karl Witz die Elferräte der umliegenden Zünfte nach Volkertshausen ein und machte ihnen die Gründung einer eigenen Narrenvereinigung schmackhaft. Dies scheint ihm gut gelungen zu sein, denn schon am 19. April des darauffolgenden Jahres 1959 wurde im Gasthaus "Mohren" in Volkertshausen die "Hegau-Bodensee-Narrenvereinigung" gegründet.
1971 formierten sich die Narrenbaumsetzer zu einer Holzhauergilde, die alljährlich, nach althergebrachter Art, den Narrenbaum stellt.
Die Musikkapelle erhielt für die Fasnachtstage mittelalterliche Jägerkostüme.

Die Narrenzunft Rehbock zählt zur Zeit ca. 400 Mitglieder. Davon 200 Aktive Mitglieder, 100 Ehrenmitglieder und 100 Passive Mitglieder.